Auf dem 6. Sachverständigentag des VdTÜV – DEKRA, der am 16. und 17. März 2015 in Berlin tagte, stieß das einzigartige Modell der neutralen Qualitätskontrolle im QM e.V. wiederholt auf breite Zustimmung. Die Experten votierten einhellig für eine aktive Rolle des QM-Vereins beim der Gestaltung einer zentralen Aufsichtsstelle für Qualitätssicherung in der Fahrzeugüberwachung, die entsprechend der Richtlinie 2014/45/EU bis 2017 einzurichten ist.
In der Sektion 2 – Fahrzeug – war neben der Entwicklung der HU an Hand von verschiedenen Beispielen auch die Qualitätsentwicklung der Fahrzeugüberwachung ein wichtiges Thema. Dr. Gerd Neumann, GF der DEKRA Automobil, erläuterte die neue EU-Richtlinie 2014/45/EU als strategische Herausforderung für die Fahrzeugüberwachung in Europa.
Da die Richtlinie 2014/45/EU Mindestanforderungen festlegt, können viele in der deutschen Gesetzgebung höher angesetzte Maßstäbe auch im neuen deutschen Regelwerk festgeschrieben werden. Neu ist die oben erwähnte Einrichtung einer zentralen Aufsichtsstelle für die Qualitätssicherung in der Fahrzeugüberwachung. Über die Herausforderungen in diesem Zusammenhang referierte auch Viktor Kretzschmann, Leiter der Geschäftsstelle des QM e.V. in seinem Vortrag. „Die in der Rili beschriebenen wesentlichen Aufgaben, wie Kontrollüberprüfungen und Analysen der Ergebnisse und ein neutrales Berichtswesen, sind bereits jetzt schon Kernkompetenzen des QM e.V. …“. „Zum QM-Verein gibt es derzeit keine vergleichbare Alternativen!“ unterstrich Kretzschmann.
Vor der Aufgabe der Implementierung einer solchen Stelle stehen derzeit viele EU-Staaten. Dabei sind die Ausgangspositionen unterschiedlich und die Diskussion über das „Wie“ im vollen Gange. Das vom QM e.V. etablierte neutrale System der unangekündigten Nachkontrollen in Deutschland ist in jeder Hinsicht wegweisend. Es ist allseits akzeptiert und hat bereits zu einer deutlichen Erhöhung der Qualität in der Fahrzeugüberwachung geführt, wie Kretzschmann in seinem Vortrag darstellte. Das Modell ist in Europa einmalig und stößt deshalb international auf großes Interesse. Deshalb wird sich der QM-Verein mit seinen langjährigen Erfahrungen und dem vielfältigen Know-How auf diesem Gebiet aktiv in den Prozess zur Etablierung der zentralen Aufsichtsstelle einbringen. Das Auditorium des SV-Tages unterstützte dieses Anliegen einstimmig.
Auch in den anderen Sektionen und im Plenum des Treffens ging es im Erfahrungsaustausch der Verkehrssicherheits-Experten darum, Lösungen für die Herausforderungen einer mobilen Gesellschaft zu erarbeiten. Im Mittelpunkt standen dabei u.a. auch Zukunftsthemen, wie die Weiterentwicklung autonomer Fahrkonzepte oder innovative Antriebstechnologien und die Rolle der Sachverständigen in diesen Prozessen. Denn für die Sachverständigen sind Innovation, Prüfung und Mensch die drei bestimmenden Tätigkeitsfelder, um auch in Zukunft die individuelle Mobilität in Deutschland und Europa sichern zu helfen. An den Diskussionen des SV-Tages beteiligten sich zahlreiche bekannte Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik.